So geht's besser, Tipps zum Kaffe Fassett 2017 KAL

Der Kaffe Fassett KAL, den ich auf diesem Blog --> hier im Frühjahr schon angekündigt hatte ist vorbei, aber die Anleitungen für die einzelnen Schritte kann man sich weiterhin kostenlos von der Rowan Homepage herunterladen.
Die Anleitungen gibt es in mehreren Sprachen, auch auf Deutsch -> hier.
Alle Motive sind in Intarsia Technik gestrickt. D.h. für jede Farbfläche wird ein eigenes kleines Knäuel in der entsprechenden Farbe benötigt.
 Man führt die Farbe dann an der Stelle ein, an der sie benötigt wird. Bei (fast) allen graphischen Mustern dieser Decke werden schon in der ersten Reihe die verschiedenen Farben angelegt. Man strickt dann also jede Reihe mit 6 bis zu 15 Wollknäulchen. Am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit kommt man damit gut zurecht.
Ich habe die letzten drei Monate praktisch täglich an der Decke gestrickt, hier im Video seht ihr die vielen Stunden für ein einzelnes Element. Also Zeit muss man auf jeden Fall mitbringen!

So geht's besser, meine 5 Tipps

1. Wollbällchen

Wenn man im Internet sucht findet man zwei verschiedene Methoden fürs Intersienstricken: relativ kurze (ca 1 m lange Fäden) oder kleine Wollknäule. Alles richtig je nach Anwendung. Hier bei den relativ kleinen Quadraten fand ich die Methode: "passend lange" Wollfäden abmessen und dann kleine Wollknäule wickeln am effektivsten. Man muss die Wollknäule so wie im Video wickeln, dann bleiben sie die gesamten 60 Reihen lang fest.


2. Fadenlänge 

Es lohnt sich eine 20 Maschen mal 20 Reihen Maschenprobe im Schachbrettmuster (5 Maschen, 5 Reihen pro Farbfeld) zu machen und dann zu messen wie lang der Faden für jede Farbe und 100 Maschen war. Damit kann man dann abschätzen, wie lang der Faden für die einzelnen Farbfelder sein muss. Zu kurze Fäden sind blöd, weil man ansetzen muss und mehr zu vernähen hat. Zu lang ist besser, eventuell sind Knäuel dann etwas dick und werden gegen Ende locker. Das Gute ist, dass man aber so die Restlänge messen kann und dann für das zweite Quadrat eine bessere Abschätzung hat. Ganz bestimmt lohnt sich der Aufwand aber für das erste Motiv, das man ja immerhin 24 Mal stricken muss.
Für das erste Motive habe ich gute Erfahrung gemacht mit folgenden Längen: Jeweils 6 m für die weißen und anthrazitfarbenen Felder und 9 m für die grauen Felder. Allerdings habe ich ziemlich fest gestrickt. Ich würde dringend raten, beim ersten Quadrat einen Meter für jedes Knäuel draufzugeben.

3. Stricknadeln

Ich habe alle 48 Motive mit Rundstricknadeln gestrickt. Da muss man aber beim Reihenwechsel ganz gut aufpassen, dass man das Kabel nicht verdreht. Das Kabel sollte nicht länger als 60 cm sein. Wenn man nicht aufpasst verwickeln sich die Knäule mit dem Kabel, was dann ziemlich aufhält. Ich vermute die klassischen langen Nadeln sind da besser.

4. Musterwechsel

Ich hatte vorher nicht viel Erfahrung mit Intarsienstricken. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich gemerkt habe, dass die grafischen Muster dieser Decke ganz super geeignet sind! Man muss die Fäden bei den allermeisten Mustern nie abschneiden oder umständlich an der Rückseite hin- und herführen. Der Trick ist, dass man bei den Farbblockwechseln einfach nochmal auf derselben Seite strickt wie die vorangegangene Reihe. Dann sind alle Fäden an der richtigen Stelle, außer dem ersten Faden. Der muss neu eingeführt werden, und der letzte Faden wird nicht mehr benötigt.

Beim ersten Motiv, den "Tumbling squares" ist es ja ein bisschen anders, hier gibt es ja nicht den Farbwechsel wie bei den meisten bunten Motiven. Aber auch in diesem Fall braucht man die Fäden nicht abzuschneiden: Der graue Faden wird hinter dem dunklen Feld an die nächste benötigte Stelle geführt. Dabei wie bei Fairisle, wenn man eine größere Strecke überspannen muss, den Faden beim Stricken  "einweben".

5. Fäden sofort vernähen 

Klassisch wird das Quadrat erst gespannt und dann werden die Fäden vernäht. Ich kann nur sagen: Es müssen tonnenweise Fäden vernäht werden. Macht es lieber gleich, und spannt dann das Quadrat. Nach dem Trocknen seid ihr fertig. Es gab keine Löcher oder Risse und ich habe wirklich alle Fäden sofort vernäht. Allerdings einen Faden habe ich nicht sofort vernäht und zwar den letzten beim Abketten. Den habe ich dann beim Zusammennähen der Quadrate verwendet.
Ich hoffe diese Tipps helfen Euch weiter. Ich habe schon manchmal etwas vor mich hingemurrt, weil es eine gigantische Arbeit ist und man wirklich sehr viel Geduld und Ausdauer benötigt. Aber die Motive in den witzigen Farben machen echt Laune. Jedes Mal wenn wieder ein Element fertig war, war die Arbeit vergessen. Deshalb hier noch ein paar Fotos zum Schauen und Freuen.






Vielleicht habt ihr bemerkt, dass der Rand an der Decke noch fehlt. Tja diese Woche ist es so heiß und schwül in Baden-Württemberg, ich kann nicht stricken... deshalb der Rand muss auf eine kühlere Woche verschoben werden!
Nachtrag am 29.7.2017: Jetzt ist auch der Rand dran und deshalb noch alle Bilder zum Genießen:




Einen schönen Sommer noch Euch!



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